Ein Familienmitglied
Pepper ist heute gestorben. Pepper, die nicht mal ein Jahr alt war. Pepper, die von Mackenzie großgezogen wurde. Pepper die Katze.
Ich habe ein Jahr auf einem Bauernhof gearbeitet und oft genug Tiere sterben sehen. Von Schwalbenküken, die aus dem Nest gefallen sind, über totgeborene Kaninchenbabys, bis hin zu Lämmern, die auf Grund von Krankheiten geschossen werden mussten.
Das ist der ganz natürliche Verlauf der Natur. Jeden Tag sterben ca. 152.000 Menschen. Wenn wir um jeden einzelnen trauern würden, als wäre es ein Familienmitglied wären wir schon längst am seelischen Tod gestorben.
Aber es ist ein Unterschied wenn ein sechsjähriges Mädchen dir dabei zusieht, wie du im Garten ein Loch gräbst. Es ist ein Unterschied wenn du siehst mit welchem Gefühl sie mit der Schaufel, die viel zu groß für diesen kleinen Körper ist, den Sand aus der Erde hebt. Es ist ein Unterschied, wenn du das Mädchen auf den kleinen Katzenkörper in dem Loch blicken siehst. Es ist ein Unterschied, wenn dieses sechsjährige Mädchen darauf besteht aus eigener Hand die Katze mit der Erde zu begraben.
Ich habe viele Tiere sterben gesehen. Und mir Sicherheit kann ich sagen, dass ich kein zu tiefes Gefühl der Trauer empfunden habe als mir bewusst wurde, dass Pepper sterben wird. Auch nicht als ich Pepper zusammengerollt in dem Loch liegen gesehen habe.
Aber als ich Mackenzie sah mit ihren sechs Jahren: voller Wut, Trauer und gleichzeitig Akzeptanz, ihre Katze aus eigener Hand zu begraben; Mir kamen die Tränen, ich habe geweint.
Nicht weil Pepper gestorben ist, sondern wegen dem Mädchen, das nie einen einzigen Gedanken an das Leiden in der Welt verschwendet, aber an diesem Tag um den Tod ihrer Katze trauert. Ein Familienmitglied.
I don’t know why I thought I wanted to revisit this today.